Psychisch gesund bleiben
Gutes Leben trotz Corona
Tipps zur Pflege meiner psychischen Gesundheit gerade in der aussergewöhnlichen Zeit während des Coronavirus.
Diese an die ausserordentliche Lage bei Covid-19 angepasste Version der 10 Schritte für psychische Gesundheit wurde für die Zeit erarbeitet, als die Bevölkerung im Lockdown war und Kontakte gegen aussen reduziert waren. Viele Tipps sind auch jetzt noch gültig und machen Spass.
Pro mente Oberösterreich (www.promenteooe.at) ist geistiger Schöpfer und damit alleiniger Urheber der Piktogramme «10 Schritte für psychische Gesundheit».
1. Bleib aktiv
- Tanze durch die Wohnung, beispielsweise zu diesem Lied.
- Übe dich im Seilspringen und mache Liegestützen im Gang bis du schwitzst.
- Trainiere dein Gehirn.
- Mach einen super Wohnungsputz: Wasche die Vorhänge, putze die Schubladen, miste die Küche aus.
- Übe «Güggelikampf» mit deinen Kindern.
- Jäte den Vorplatz im Garten oder die Pflanztöpfe auf dem Balkon.
- Mache Yogaübungen auf dem Balkon.
2. Beteilige dich
- Hilf einer älteren Person in der Nachbarschaft, falls du selber nicht zur Risikogruppe gehörst.
- Schicke regelmässig eine SMS an deine Eltern / Geschwister und frage, wie es geht.
- Lies den Enkelkindern via Facetime eine Geschichte vor.
- Spiele ein Brett- oder Kartenspiel mit deiner Familie.
- Organisiere mit deinen Freunden einen virtuellen Buchclub und lest und diskutiert zusammen.
- Koche mit Kindern.
- Mache etwas für andere, etwas Kleines kann sehr viel sein… es ist schön, zusammenzustehen und kleine Gesten können viel bewirken.
3. Entdecke Neues
- Besuche einen Kunstkurs online
- Lerne Vogelstimmen kennen.
- Besuche das Musée d’Orsay virtuell.
- Ordne deine Fotos.
- Gestalte deine eigene Website.
4. Sprich darüber
- Telefoniere regelmässig mit einem Freund/Freundin und rede darüber, was dich bewegt.
- Einfach miteinander reden.
- Für Eltern und Paare: Organisiert einen regelmässigen Paarabend und redet, nur zu zweit.
- Suizidgedanken? Reden kann retten
5. Hol dir Hilfe
- Telefoniere mit deiner jungen Nachbarin oder Nachbarn und bitte um einen Botengang
- Nimm Unterstützung an. Du hilfst damit anderen, sich nützlich zu fühlen.
- Informiere dich bei offiziellen Stellen (BAG), Tageszeitungen, staatlichen Medien.
- Kontaktiere die Dargebotene Hand, Tel Nr. 143.
- Für Jugendliche Tel. 147:
- Bei Suizidgedanken: reden-kann-retten.ch
6. Glaub an dich
- Schreibe jeden Tag in ein Tagebuch, was dich belastet und was dich freut.
- Schenke den schönen Momenten im Alltag mehr Aufmerksamkeit und verankere diese Momente: Mit einer kleinen Perle im linken Hosensack, welche du bei einem schönen Moment herausnimmst, dir diesen nochmals bewusst machst (gedanklich und gefühlsmässig), tief ein und ausatmest und die Perle dann in den rechten Hosensack steckst.
- Sei dankbar im Alltag.
- Mache eine Liste mit all deinen Ideen und Plänen, was du nach der ausserordentlichen Coronavirus-Lage tun willst.
- Kontaktiere die Meldestelle für Glücksmomente
7. Halte Kontakt mit Freunden
- Organisiere einen online Jassabend.
- Schreibe jede Woche eine Postkarte an jemandem aus deinem Bekanntenkreis.
- Lade deine Familie zu einem virtuellen Adventsbrunch ein.
- Bilde mit der Familie, Nachbarn, Arbeitskolleg*innen oder Freunden eine Telefonkette.
- Verabrede dich mit der/dem Nachbar*in auf dem Balkon oder am Fenster zu einem Café und Geplauder.
8. Entspanne dich bewusst
- Lausche am Morgen bewusst dem Gesang der Vögel.
- Versetze dich in deiner Vorstellung an deinen Lieblingsort.
- Höre Musik und schliesse die Augen.
- Schau dir einen lustigen Film an.
- Mach eine Medienpause und höre nur einmal pro Tag Nachrichten.
- Folge mit deinem Atem einem atmenden Bild .
- Bade im Wald
- Wickle dich in eine Decke und setze dich auf den Balkon, in den Park.
9. Sei kreativ
- Mach ein digitales Album mit deinen letzten Ferienfotos.
- Kreiere deinen eigenen Risotto oder deine spezielle Pastasauce.
- Stricke einen Schal mit Restenwolle. Häkle einzelne Teile einer gemeinsamen Decke für die Grosseltern.
- Erstelle mit zwei, drei Kindern ein Naturbild im Wald.
- Stelle die Möbel in deinem Zimmer um.
- Mach einen Blog mit lustigen Geschichten aus der Corona-Zeit.
10. Steh zu dir
- Schreibe deine Gedanken auf: Was ist momentan gut für mich? Was nicht? Was kann ich selbst anpassen?
- Verzeih dir und deinem Gegenüber, wenn du häufiger gereizt reagierst.
- Tröste dich und deine Nächsten, wenn nicht alles wie gewohnt rund läuft. Hier ein Film dazu (englisch).
- Setze dir Tagesziele, die du einhalten kannst.
- Lobe dich für alles, was du tust: für jeden guten Gedanken, daran, nicht zu aufzugeben, nicht zu verzweifeln, obwohl die Zeit momentan schwierig ist.
Weitere Informationen zur Kampagne «10 Schritte für psychische Gesundheit» findest du hier:
Online-Tool zu den 10 Schritten
- BAG-Studie zu Covid 19 und psychische Gesundheit: Zum Bericht (ganz unten scrollen unter «Dokumente»)
- Auswirkungen der Corona-Pandemie auf gesundheitsbezogene Belastungen und Ressourcen der Bevölkerung: Bericht von Gesundheitsförderung Schweiz.
- Corona und Jugendliche: Bericht von Pro Juventute
- Covid-19 Social Monitoring in der Schweiz: Zu den Ergebnissen der Befragungen
- Forschungsnetzwerk in der Schweiz Corona Immunitas: Zu den Studien
- Internationale Studien (Englisch) zu Covid-19
9 Tipps, um gute Entscheidungen zu treffen
Ein grosser Teil der Medienberichte zu Covid-19 konzentriert sich auf Zahlen und Statistiken. Das kann hilfreich sein, aber auch überfordern und verwirren. Sozialpsychologinnen und -psychologen der Universität Basel haben neun praktische Empfehlungen formuliert, mit denen sich das Entscheidungsverhalten an die aktuelle Situation anpassen lässt.
Humor
Humor ist eine wichtige Ressource für die psychische Gesundheit. Nebst dem, dass Lachen die Muskeln entspannt, reduziert es auch die Ausschüttung von Stresshormonen. Bereits ein Lächeln kann unsere Stimmung heben und Anspannung lockern. Humor ist zudem eine sehr sinnvolle Strategie zur Stressbewältigung und hilft der Neubewertung von schwierigen Situationen. Kurz – tut einfach gut!
Achtsam leben im Lockdown und auch im Alltag
- Den Tag achtsam beginnen
- Atmen
- Bewusstes Zuhören
- Achtsam gehen
- Jede Handlung ist ein Ritual
- neutral Beobachten
- Bewusst essen und trinken
- Wake-up Call
- Die 3-Minuten Auszeit
- Den Tag achtsam beenden
Gedanken zum Sinn des Lebens
Unsicherheit, Angst und Ärger begleiten uns in der aktuellen Covid-19-Situation und viele Menschen machen sich vermehrt Gedanken zum Sinn des Lebens. Hier ein paar Gedankenanstösse dazu:
Die deutsche «Glücksministerin» Gina Schöller mit Tipps für die aktuelle Corona-Situation.
- Schafft Routinen!
- Reguliert den Nachrichten-Konsum.
- Nehmt gezielt Auszeiten.
- Tut euch was Gutes!
- Löst euch von (eigenen) überzogenen Erwartungen.
- Übt euch in Geduld und Empathie.
- Schafft wertvolle Verbindungen.
- Blickt auf das große Ganze.
- Malt Zukunftsbilder.
- Vergesst den Humor nicht!
- Mental Health Foundation (Organisation in UK, Link auf englisch)
- Liebe statt Depression – wieso Sex ein wirksames Mittel gegen Stress ist.